Fachtag “Qualifizieren für Beschäftigung”
Ein Rückblick auf die Veranstaltung des VaDiB am 9. Februar 2023 im KWADRAT (Werkstatt Bremen).
Inhaltlich eröffnete den Fachtag Armin Zubrägel (Geschäftsführer operativ bei der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven) mit einem Aufriss der Rahmenbeingungen für die Förderung durch Agentur und Jobcenter, verbunden mit dem Blick auf Schwierigkeiten und Lösungsmöglichkeiten bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Qualifizierung, Fort- und Weiterbildung.
Dem einleitenden Vortrag schlossen sich drei Projektvorstellungen an. Diese zeigen beispielhaft, wie Weiterbildungsmaßnahmen aufgebaut werden können, was für Probleme dabei auftauchen, wie diese zu heben sind und was dabei zum Gelingen beiträgt.
Die Weiterbildungsaktivitäten vom maritimes competenzcentrum, vorgestellt von Svenja Steffens (ma-co), konzentrieren sich auf die hafennahe Logistik an den Standorten Hamburg, Bremen, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Das Kerngeschäft ist durch langjährige partnerschaftliche Kundenbeziehungen geprägt.
Begleitung von Unternehmen, Betriebsrätegremien und Beschäftigten in der Gestaltung des Strukturwandels in der Fahrzeugindustrie im Hinblick auf Qualifizierungs und Weiterbildungsmöglichkeiten hat sich der Weiterbildungsverbund Fahrzeugindustrie im Land Bremen und Bremer Umland zum Ziel gesetzt. Vorgestellt von Meike Gras (IFTP / bfw).
In KiTas und Schulen werden dringend sozialpädagogische Fachkräfte gesucht. Paritätisches Bildungswerk unterstützt erwerbslose und arbeitssuchende Menschen – insbesondere Frauen – auf ihrem Weg zu einem beruflichen Neubeginn oder Quereinstieg mit dem Ziel, hier eine langfristige Beschäftigungsperspektive zu eröffnen. Vorgestellt von Iska Niemeyer (PBW).
Nach der Pause wurden auf dem Podium und mit dem Publikum die Projekte als Beispiele sowie in diesem Kontext auch die Fördermöglichkeiten der Agentur für Arbeit und des Jobcenters diskutiert.
Aus den zahlreichen Ideen und Anregungen lassen sich diese Schlussfolgerungen besonders hervorheben:
- Weiterbildungsangebote sollten möglichst zielgenau und orientiert auf Kooperationspartner entwickelt werden; allgemeine Angebote sind offensichtlich selten erfolgreich.
- Sorgfältiger Umgang mit Sprache und überhaupt kultureller Verschiedenheit ist eine äußerst wichtige Gelingensbedingung; Menschen mit Migrationshintergrund sind keine “Randgruppe” in der Weiterbildung, sondern machen eher die Hälfte der Teilnehmenden aus.
- Agentur für Arbeit und Jobcenter fordern die Bildungsträger auf: Entwickelt in diesem Sinn Projektideen, ohne zunächst auf Fördermöglichkeiten zu schauen, kommt dann zu uns und wir werden alles daransetzen, diese Projekte zu unterstützen.
„Es war ein ereignisreicher Tag, der deutlich gemacht hat, was wir schon geschafft haben und woran wir noch mit vereinter Kraft arbeiten müssen. Wir haben nicht die eine Lösung gefunden, aber wir haben verschiedene Denkanstöße und Anregungen erhalten, um Qualifizierung und Weiterbildung zu befördern und die vorhandenen Mittel sinnvoll „auf die Straße“ zu bringen – und natürlich auch neue Fragen“, so das Resümee von Frauke Felix als Moderatorin.